Der Auftakt des FC Schalke 04 in der 2. Bundesliga ist misslungen. Das Heimspiel gegen den Hamburger SV ist mit 1:3 verloren gegangen. Sport- und Kommunikationsvorstand Peter Knäbel hob im "Sport-1-Doppelpass" insbesondere einen Kritikpunkt hervor. "Wir haben eine viel zu große Passivität gezeigt", urteilte der 54-Jährige und fügte an: "Dass der Gegner uns so herspielt, darf uns in unserem Stadion nicht passieren. Derjenige, der am ballführenden Spieler ist, muss aggressiver anlaufen."
Knäbel bemängelte neben der fehlenden Aggressivität außerdem noch eine "ganze Menge defensiver Fehler". Trotzdem sah er auch positive Aspekte im Spiel Knappen.
Eine Hiobsbotschaft ist der Ausfall von Kapitän Danny Latza. Der Mittelfeldspieler zog sich eine Außenbandverletzung im rechten Knie zu. Der Verein kommunizierte keine genaue Ausfallzeit, aber Knäbel zeigte sich nicht optimistisch: "Wir sprechen hier eher von Monaten als nur von Wochen."
Knäbel: Es ist Grammozis' Mannschaft
Cheftrainer Dimitrios Grammozis genießt selbstverständlich auch nach der Niederlage immer noch das Vertrauen der Verantwortlichen. "Ich glaube, unsere Fans haben im Trainingslager gesehen, wie Dimitrios Grammozis mit der Mannschaft arbeiten will und kann", betonte Knäbel.
Der jetzige Kader sei "seine Mannschaft". Der S04-Coach habe zu jedem Spieler eine "große emotionale Bindung". "Dementsprechend hat er auch eine Glaubwürdigkeit. Es geht darum, ob die Spieler seine Prinzipien annehmen", erklärte der 54-Jährige und teilte mit, dass man auf einem guten Weg sei. Dennoch brauche Schalke noch Zeit und müsse Geduld aufbringen. "Das hat noch Luft nach oben. Das wissen wir auch alle", ließ Knäbel wissen.
Olaf Thon ist kein Fan der Dreierkette
Für S04-Legende Olaf Thon habe Schalke nach der Auftaktpleite noch keinen Favoritenstatus in der 2. Bundesliga. Die Dreierkette, auf die Grammozis setzt, ist dem 55-Jährigen ein Dorn im Auge. "Ich bin nicht der Meinung, dass dies, auch im Spiel gegen den HSV, optimal war", sagte Thon, der dem Trainer dennoch vertraue. "Er weiß um die Stärken und Schwächen dieser Mannschaft", teilte Thon mit. Dennoch müsse Schalke auf Dauer mehr Ballbesitz erlangen. Zwischen 65 und 70 Prozent sollten sich die Königsblauen erspielen. Dies sei auch eine Forderung der Fans, auf die man hören sollte.
Dennoch ist er positiv gestimmt: "Ich habe das Gefühl, dass Peter Knäbel und Rouven Schröder zu ihrem Trainer stehen. Sie sind eine Einheit. Und solange sie erkennen, dass er auf einem rechten Weg ist, geben sie ihm auch die Freiheit, sich zu entwickeln. Das braucht Zeit."